Bildanalyse, verbale Annäherung und Kompositionsskizze zum Bild: Potsdamer Platz von Ernst Ludwig Kirchner (1914)

Gem‰lde / ÷l auf Leinwand (1914) von   Ernst Ludwig Kirchner [1880 - 1938]   Bildmafl 200 x 150 cm  Inventar-Nr.: NG 7/99  Person: Ernst Ludwig Kirchner [1880 - 1938], Deutscher Grafiker und Maler des Expressionismus, Gr¸ndungsmitglied der K¸nstlergruppe "Die Br¸cke"  Systematik:   Personen / K¸nstler / Kirchner, Ernst Ludwig / Werke

Gem‰lde / ÷l auf Leinwand (1914) von
Ernst Ludwig Kirchner [1880 – 1938]
Bildmafl 200 x 150 cm
Inventar-Nr.: NG 7/99
Person: Ernst Ludwig Kirchner [1880 – 1938], Deutscher Grafiker und Maler des Expressionismus, Gr¸ndungsmitglied der K¸nstlergruppe “Die Br¸cke”
Systematik:
Personen / K¸nstler / Kirchner, Ernst Ludwig / Werke

Bildanalyse: Das Bild von Ernst Ludwig Kirchner zeigt zwei Frauen auf dem Potsdamer Platz, die mittig im Bild sind und ein Drittel des Bildes einnehmen, Sie sind die Hauptakteure. Sie sind beide lang und tragen festliche, jedoch triste Kleidung. Die rechte sieht den Betrachter des Bildes an, was das Bild ansprechender macht. Die linke Frau verhüllt ihr Gesicht so, dass es zwar noch erkennbar ist, aber nicht sehr detailliert. Die beiden Personen sind in grün und blau gehalten. Der Mittelpunkt auf dem sie sich befinden ist ein grauer Kreis. Man kann den Gesichtern keine Emotionen entnehmen. Im Hintergrund laufen ein paar Herren im Anzug eher zufällig durch das Bild. Sie sehen alle gleich aus, emotionslos und ohne Gesicht. Auch ihrer Körperhaltung kann man keine starken Emotionen entnehmen. Ebenfalls sind Häuser im Hintergrund, die trotz des einfachen und groben Pinselduktus verschnörkelt und teuer aussehen. Es ist Nacht oder Abend und trotzdem wirkt es bunt. Vielleicht ist es auch gar nicht eindeutig, zu welcher Tageszeit sich diese Scene abspielt, der Himmel ist dunkel, aber es sieht aus, als wären die Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Das gesamte Bild strahlt, trotz seiner bunten Farben und seiner Lebendigkeit, Spießigkeit und Stress auf den Betrachter aus. Niemand sieht glücklich aus, alle laufen, wie unter Zeitdruck hin und her. Das macht das Bild fast schon modern, es ist wie in jeder großen Stadt in der heutigen Zeit. Eine Sekunde der Stille bringen die Grünpflanzen und die als Rasen interpretierte Grünfläche, welche einen Kontrast zum restlichen Geschehen bildet. Die groben Formen, die kräftigen Farbkontraste, die tiefen Farben und die verdrängten Details sind Merkmale des Expressionismus.

Verbale Annäherung:

Es ist laut, es ist grell, überfordert meine Sinne.
Fühle ich mich wohl?
Hier fragt keiner, alles geht so schnell.
Jeder kennt nur sich.
Man wendet sich einander ab.
Der Schein trügt, scheint alles so farbenfroh, ist es doch so trist.
Ein Platz voller Menschen und jeder ist für sich.image

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